Die Geschichte der Elektromobilität – Der Beginn der modernen Ära

00:00:00: Die Geschichte der E-Mobilität.

00:00:02: Es wird langsam ernst.

00:00:04: Willkommen bei ElecTrip powered by E.ON Drive,

00:00:08: eurem Podcast rund um die Elektromobilität.

00:00:11: Mein Name ist Sascha Pallenberg und in der vierten

00:00:14: und vorletzten Ausgabe zur Geschichte der E-Mobilität

00:00:17: begeben wir uns langsam aber sicher in Richtung 21.

00:00:22: Jahrhundert.

00:00:23: Zusammen erleben wir die spannenden 20 Jahre

00:00:26: zwischen 1990 und 2010

00:00:30: und betrachten dabei nicht nur die Anfänge

00:00:34: der modernen Elektromobilität,

00:00:36: sondern auch einige Marken und Modelle,

00:00:39: die aus unserem heutigen Alltag

00:00:41: nicht mehr wegzudenken sind.

00:00:44: Viel Spaß!

00:00:48: Die 1990er

00:00:50: Jahre waren eine entscheidende

00:00:52: Zeit für die Entwicklung der modernen Elektromobilität,

00:00:55: geprägt durch steigende das Umweltbewusstsein

00:00:59: und den Wunsch,

00:01:00: die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

00:01:04: Trotz stabiler Ölpreise begannen Umweltverschmutzung

00:01:08: und Klimawandel

00:01:09: die öffentliche Agenda zu bestimmen, was das Interesse

00:01:12: an Elektrofahrzeugen deutlich steigerte.

00:01:15: Ein Schlüsselfahrzeug dieser Ära kam - oh Wunder -

00:01:19: aus Deutschland: Der Volkswagen Golf City Stromer.

00:01:23: Dieses Fahrzeug wurde schon in

00:01:25: den frühen 1980ern in Kleinserie

00:01:29: als Test sozusagen hergestellt und an Energieversorger

00:01:33: ausgeliefert.

00:01:34: In den frühen 1990er

00:01:37: Jahren erschien er schließlich als elektrisch angetriebene

00:01:41: Variante des konventionellen VW Golf 3 im freien Verkauf.

00:01:46: Er war aufgrund seines Gewichts

00:01:48: und hohen Stromverbrauchs und Preises im Vergleich

00:01:52: zu einem konventionellen Golf 3 aber nicht für den

00:01:55: Massenmarkt geeignet.

00:01:58: Im Jahr

00:01:59: 1991 präsentierte BMW den E1

00:02:03: den elektrisch betriebenen Prototypen eines Stadtautos.

00:02:07: Der BMW E1 resultierte aus umfangreichen

00:02:11: Forschung im Bereich der Elektromobilität.

00:02:14: Wer sich nun fragt, wo denn die genauen Spezifikationen

00:02:17: dieser beiden Fahrzeuge aus deutschen Landen bleiben: Nun,

00:02:20: die wurden tatsächlich nicht genannt.

00:02:22: Und damit dürfte auch klar sein,

00:02:25: dass diese alles andere als zumindest

00:02:28: aus heutiger Sicht wettbewerbsfähig waren.

00:02:30: Auch ein Grund, warum EVs Anfang der 90er

00:02:33: gerne in die Kategorie “City Car” geschoben wurden:

00:02:37: Reichweite und

00:02:38: Höchstgeschwindigkeit waren hier nämlich nebensächlich.

00:02:42: Einer der bedeutendsten Durchbrüche

00:02:44: kam 1996 mit dem General Motors EV1,

00:02:48: dem ersten in Serie gefertigten

00:02:51: Elektroauto eines großen amerikanischen Herstellers.

00:02:55: Der EV1 war nicht nur wegen seiner Reichweite

00:02:58: und Leistung bedeutsam,

00:03:00: sondern auch

00:03:01: wegen seiner Rolle bei der Wiederbelebung

00:03:04: des Interesses an Elektroautos.

00:03:07: Ein weiteres bemerkenswertes Modell aus dieser Zeit

00:03:11: war der Nissan Altra EV, der 1997 eingeführt wurde.

00:03:16: Es war eines der ersten EVs, das Lithium Ionen

00:03:19: Batterien verwendete und bot eine Reichweite

00:03:23: von so um die 190 Kilometer.

00:03:27: Dieser technologische Fortschritt

00:03:29: zeigte das Potenzial für höhere Energiedichten

00:03:32: und natürlich auch größere Reichweiten.

00:03:35: Die 1990er Jahre waren somit eine Zeit des Aufbruchs

00:03:39: und der Innovation in der Elektromobilität.

00:03:42: Fahrzeuge wie der GM EV1 und der Nissan Altra

00:03:46: EV markierten den Beginn einer neuen Ära

00:03:50: in der Fahrzeugtechnik und legten somit den Grundstein

00:03:54: für die heutigen Elektroautos.

00:03:57: Sie zeigten,

00:03:58: dass Elektrofahrzeuge

00:03:59: nicht nur umweltfreundlich,

00:04:01: sondern auch praktisch und leistungsfähig sein können.

00:04:04: Aber kommen wir zum Game Changer des Jahrzehnts

00:04:07: und den Hauptdarsteller

00:04:09: einer der besten Dokumentarfilme

00:04:11: zur Elektromobilität: “Who Killed The Electric Car”.

00:04:15: Angesichts meines Wechsels rüber

00:04:17: in den angelsächsischen Sprachraum

00:04:19: könnt ihr euch schon so

00:04:20: ein wenig ausmalen,

00:04:21: wohin wir uns begeben werden: Über den großen Teich rüber

00:04:25: nach Lansing im US-Bundesstaat Michigan.

00:04:28: Im dortigen Lansing Craft Center entstand.

00:04:32: Ich habe ihn schon angesprochen, der General

00:04:34: Motors EV1,

00:04:36: eines der berühmtesten Elektroautos überhaupt.

00:04:40: Der EV1 basierte auf dem Impact

00:04:43: Concept Auto, das GM 1990

00:04:46: auf der Los Angeles-Autoshow präsentiert hatte.

00:04:49: Das große Interesse

00:04:50: und die positive Resonanz auf dieses Konzept Fahrzeug

00:04:54: motivierten GM den EV1 letztendlich zu entwickeln.

00:04:58: Dieser zeichnete sich vor allen Dingen durch sein

00:05:01: aerodynamisches futuristisches Design aus,

00:05:04: das auf Effizienz und optimale Leistung ausgelegt war.

00:05:09: Seine windschnittige Form hatte einen sehr niedrigen

00:05:13: Luftwiderstandsbeiwert von nur 0,19,

00:05:17: was auch in heutiger Zeit

00:05:19: noch ein Rekord für Serienfahrzeuge wäre.

00:05:22: Dazu bestand die Karosserie aus leichten Materialien

00:05:25: wie Aluminium und Kunststoff, um das Gewicht zu minimieren

00:05:29: und die Reichweite zu maximieren.

00:05:31: In seiner ersten Version war der EV1

00:05:34: mit Blei-Säure-Batterien ausgestattet,

00:05:37: die eine Reichweite von bis

00:05:39: zu 145 Kilometern pro Ladung ermöglichten.

00:05:42: Später bot General Motors eine verbesserte Version

00:05:47: mit Nickel-Metallhydrid-Batterien an, die eine erweiterte Reichweite

00:05:52: von bis zu 228 Kilometer boten.

00:05:56: Und wie sah es mit der Fahrdynamik beziehungsweise

00:05:59: Performance aus?

00:06:00: Der EV1 war mit einem Elektromotor ausgestattet,

00:06:04: der eine Leistung von etwa 137 PS lieferte.

00:06:08: Dies ermöglichte eine Beschleunigung von 0 auf

00:06:11: 60 Meilen, also 97 km/h in weniger als neun Sekunden.

00:06:17: Die Höchstgeschwindigkeit des

00:06:18: Fahrzeuges wurde elektronisch auf 80 mph,

00:06:22: das sind 129 km/h

00:06:25: begrenzt, um letztendlich die Reichweite zu maximieren.

00:06:29: Das sind jetzt nicht unbedingt Werte, die uns heute noch

00:06:32: in Staunen versetzen können - im Gegenteil.

00:06:35: Aber die kulturelle

00:06:36: und historische Bedeutung

00:06:38: dieser Plattform ist unbestritten.

00:06:40: Er zeigte das Potenzial und die Machbarkeit von

00:06:43: Elektroautos auf

00:06:45: und inspirierte dadurch auch

00:06:46: andere Hersteller in diese Richtung zu entwickeln.

00:06:49: Trotz seiner finalen Einstellung im Jahr 1999

00:06:54: und der Rücknahme aller Fahrzeuge bis 2003

00:06:57: inspirierte der EV1 andere Hersteller und ebnete

00:07:01: damit den Weg für die spätere Entwicklung von Fahrzeugen

00:07:04: wie dem Toyota Prius und dem Tesla Roadster.

00:07:07: Ich will es mal ganz unbescheiden

00:07:09: auf den Punkt bringen und finde,

00:07:11: dass sich

00:07:11: General Motors für immer auf die Fahnen schreiben kann:

00:07:15: Der EV1 ist eines der bedeutendsten Fahrzeuge

00:07:19: innerhalb der Geschichte der Elektromobilität.

00:07:22: Ich mein,

00:07:23: welches andere Auto bekommt schon seine eigene Doku,

00:07:27: die wir euch allen ans Herz legen können? So

00:07:31: kurz durchatmen.

00:07:32: Wir sind angekommen, also im 21.

00:07:35: Jahrhundert.

00:07:36: Oder sollen wir sagen der Neuzeit, der Elektromobilität?

00:07:40: Diese Dekade sah nämlich einen signifikanten

00:07:43: Anstieg bei den Investitionen in Forschung und Entwicklung,

00:07:47: aber auch bei der breiteren

00:07:48: Akzeptanz von Elektrofahrzeugen.

00:07:51: Wirtschaftlicher Faktoren wie steigende Benzinpreise,

00:07:54: insbesondere während der Ölkrise Mitte der 2000er Jahre

00:07:58: und eine zunehmend umweltbewusste Öffentlichkeit

00:08:01: waren hier

00:08:02: neben einigen

00:08:03: technologischen Fortschritten die entscheidenden Treiber.

00:08:06: Und damit lasst uns gleich

00:08:07: direkt schauen, welche Modelle hier...

00:08:10: Okay, eigentlich gibt es nur einen wirklichen Game Changer.

00:08:14: Aber der Reihe nach.

00:08:15: Denn 2007 lief der erste Smart ED1 vom Band.

00:08:21: Richtig.

00:08:22: Elektrische Smarts gibt es nun bereits in der dritten

00:08:26: Dekade - Was ehrlich gesagt auch kein Wunder ist,

00:08:29: denn das war eigentlich von Anfang an

00:08:32: das Konzept der Smart-Plattform.

00:08:35: Dieses Modell, auch als Smart Electric Drive

00:08:38: der ersten Generation bekannt, war mit einer Zebra-Batterie

00:08:43: und Natrium-Nickelchlorid-Zellen ausgestattet, bot eine Spitzenleistung

00:08:49: von 30 KW und eine Dauerleistung

00:08:52: von 20 KW gepaart mit einer Reichweite

00:08:55: von etwa 115 Kilometern und einen Energieverbrauch von

00:09:00: circa zwölf Kilowattstunden pro 100 Kilometer.

00:09:05: Trotz seiner begrenzten

00:09:06: Stückzahl war der ED1 ein ganz wichtiger Schritt in

00:09:10: Richtung umweltfreundlicher, urbaner Mobilität.

00:09:14: Ja, und dann fuhr ein Fahrzeug vor, welches

00:09:17: alles verändern sollte.

00:09:19: Der Name der Firma

00:09:20: fängt mit “T” an und hört mit “esla” auf.

00:09:23: Denn die kam auf die Idee Ich sag mal lapidar

00:09:28: im Grunde genommen Laptop-Batterien

00:09:31: in einen Lotus Elise Sportwagen zu packen

00:09:34: und heraus kam dann - Trommelwirbel:

00:09:37: Der erste Tesla Roadster, der 2008 auf den Markt kam.

00:09:42: Ein wirklich bahnbrechender EV der einen Wendepunkt

00:09:46: in der Geschichte der Elektromobilität markierte.

00:09:48: Entwickelt von Tesla Motors, einem damals

00:09:51: noch jungen Unternehmen unter der Leitung von CEO

00:09:54: Elon Musk, wurde der Roadster zum ersten serienmäßig

00:09:58: produzierten Elektroauto

00:10:00: das Lithium-Ionen-Akkuzellen nutzte und stellte somit einen

00:10:03: bedeutenden Fortschritt in der EV-Technologie dar.

00:10:07: Der Roadster basierte,

00:10:08: wie bereits gesagt, auf der Plattform des Lotus

00:10:11: Elise, einem leichten, zweisitzigen Sportwagen.

00:10:15: Tesla arbeitete eng mit Lotus zusammen,

00:10:18: um das Design anzupassen und umzugestalten.

00:10:21: Obwohl er viele Komponenten mit dem Elise teilte, enthielt

00:10:25: der Roadster

00:10:25: eine Vielzahl von einzigartigen

00:10:27: und speziell entwickelten Teil, einschließlich

00:10:31: seines Elektroantriebsystems und der Batterie-Packs.

00:10:35: Kommen wir zur Performance

00:10:36: und an dieser Stelle erkläre ich gerne,

00:10:39: dass ich 2011 selbige am eigenen Leibe erfahren durfte.

00:10:43: Denn ein Kollege aus San

00:10:45: Jose hatte ein in rot und in schnell.

00:10:48: Etwas vergleichbares hatte ich bis dato noch nicht erlebt.

00:10:51: Aber lassen wir mal

00:10:52: die harten Zahlen der Werksangaben sprechen.

00:10:55: Der Roadster wurde von einem Induktionsmotor angetrieben,

00:10:58: der eine Leistung von etwa 248 PS lieferte.

00:11:03: Dies ermöglichte es dem Fahrzeug von 0 auf 60 mph

00:11:08: in weniger als vier Sekunden

00:11:10: zu beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit

00:11:13: von circa 125 mph zu erreichen,

00:11:17: was in etwa 201 km/h entspricht.

00:11:20: Eine der bemerkenswertesten

00:11:22: Leistungen des Roadsters war seine Reichweite.

00:11:24: Mit einer einzigen Ladung

00:11:26: konnte er annähernd 400 Kilometer zurücklegen,

00:11:30: was ihn zum damaligen Zeitpunkt zum Elektroauto mit

00:11:33: der größten Reichweite macht.

00:11:35: Und damit sind wir schon

00:11:36: bei den verbauten Batterien, die ich so ein wenig

00:11:39: despektierlich als Laptop-Akkus abgetan habe.

00:11:43: Eine der größten Durchbrüche des Tesla Roadster

00:11:46: war die Verwendung

00:11:47: von Lithium-Ionen-Akkuzellen, die in der Regel

00:11:50: in Laptops, Smartphones und Tablets zu finden waren.

00:11:53: Tesla entwickelte

00:11:55: ein komplexes Batteriemanagementsystem,

00:11:59: um die über 6800 einzelnen Zellen

00:12:02: im Batteriepack des Roadsters zu überwachen und zu steuern.

00:12:06: Dies führte zu

00:12:07: einer erheblichen Steigerung der Energieeffizienz

00:12:11: und Reichweite im Vergleich zu früheren Elektrofahrzeugen.

00:12:15: Wir brauchen hier nicht lange um den heißen Brei reden.

00:12:17: Der Tesla Roadster spielte die entscheidende Rolle

00:12:21: bei der Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung

00:12:24: von Elektrofahrzeugen.

00:12:25: Vor seinem Erscheinen wurden EVs oft

00:12:27: als langsam und unpraktisch angesehen.

00:12:31: Der Rockstar hingegen

00:12:32: präsentierte sich als schnelles,

00:12:34: stylisches und begehrenswertes Auto,

00:12:36: das mit

00:12:37: herkömmlichen Sportwagen konkurrieren konnte.

00:12:39: Darüber hinaus zeigte Tesla,

00:12:42: dass Elektroautos nicht nur umweltfreundlich,

00:12:44: sondern auch

00:12:45: leistungsfähig und spaßig zu fahren sein könnten.

00:12:48: Der Tesla Roadster setzte neue Maßstäbe

00:12:50: in der Automobilindustrie

00:12:51: und stimulierte das Interesse und die Investitionen

00:12:55: in die Elektrofahrzeug Technologie.

00:12:57: Er diente

00:12:57: damit als Katalysator für die

00:12:59: Entwicklung nachfolgender EVs und legte den Grundstein

00:13:03: für die späteren Erfolge von Tesla,

00:13:06: einschließlich der Modelle S, X, 3 und Y.

00:13:09: Der Roadster ist und bleibt ein ikonisches Fahrzeug

00:13:13: in der Automobilgeschichte und Zeugnis

00:13:16: für Teslas Innovationsgeist.

00:13:18: Sein Einfluss auf die Entwicklung

00:13:20: der Automobilindustrie

00:13:21: ist unbestritten, und was das bedeutete,

00:13:25: das hört eher in unserer fünften

00:13:27: und letzten Ausgabe des ElecTrip Podcast powered

00:13:31: by E.ON Drive zur Geschichte der Elektromobilität.